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Auerbach, Toska
Frau Auerbach (Jahrgang 1924) erzählt von ihrer Kindheit und Jugend in Wandsbek und der damaligen Ausgestaltung ihrer Umgebung. Außerdem berichtet sie von ihrer Mutter und wie diese, die früher als Sekretärin bei Hapag gearbeitet hat, im Geschäft des Vaters mitarbeitete und dafür einen Führerschein gemacht hat. Sie erzählt von der Arbeitslosigkeit in [Name maskiert] 1930er Jahren. Anschließend geht sie auf das Handelsgeschäft ihres Vaters ein, der unter anderem die Reichardt-Werke, die Leonar-Werke und die Firma Reemtsma beliefert hat. Frau Auerbach berichtet, wie zuerst der Beginn der nationalsozialistischen Diktatur begrüßt wurde, da die Arbeitslosen von der Straßen kamen und erzählt davon, dass sie gerne in die Hitlerjugend gegangen wäre, da ihre Freundinnen von [Name maskiert] schwärmten. Sie geht auf die Freundschaft zu einem Mädchen aus einer jüdischen Familie und zu weiteren Kontakten ihrer Familie zu Juden ein. Sie erzählt, dass über Politik mit [Name maskiert] nicht gesprochen wurde und dass sie erst mit der Reichspogromnacht etwas von der Hetze gegen die Juden mitbekommen habe. Es wird über ihre Zeit bei der Mädchenorganisation der nationalsozialistischen Jugendorganisationen berichtet und welche Unternehmungen sie dort mitgemacht hat. Frau Auerbach erzählt von weiteren Freizeitaktivitäten wie Klavier-Unterricht, Geigenunterricht, Schauspiel und verschiedenen Kinderspielen. Es wird kurz darauf eingegangen, welche Zeitungen der Vater gelesen hat. Frau Auerbach beschreibt die ablehnenden Haltung ihrer Familie zum Nationalsozialismus und wie dies dazu geführt hat, dass ein aus Brasilien nach Deutschland zurückgekehrter Onkel ihren Vater angezeigt hat. Weiter erklärt sie, dass ihr Vater darauf mit Hilfe von Bekannten aus dem Schützenverein und von [Name maskiert] in die NSDAP eingetreten ist, um sein Geschäft weiter führen zu können. Es wird davon gesprochen, wie Frau Auerbach als Jugendliche bereits im Geschäft ihres Vaters mitgeholfen hat. Dann wird auf die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges eingegangen und wie Frau Auerbach im Zuge dessen für Arbeiten beispielsweise in einem Lazarett herangezogen wurde. Sie erzählt, wie sie ihre Ausbildung bei ihrem Vater im Geschäft abgeschlossen hat und geht auf die anderen beiden Lehrlinge ein, die beide später an der Front gefallen sind. Sie berichtet, von einem Theaterbesuch im Thalia-Theater in Hamburg, der aufgrund eines Luftangriffs abgebrochen werden musste. Sie geht auf weitere Luftangriffe ein und wie sie und ihre Familie dann Schutz gesucht haben. Ihr Vater war damals der Luftschutzwart für ihren Wohnbereich. Nachdem die Familie ausgebombt worden ist, wurden Frau Auerbach und ihre Schwester zu Verwandten aufs Land geschickt, wo sie erst in Kronshorst und dann in Ohe unterkommen. Nachdem sie auch dort einen Luftangriff erlebt haben, erzählt Frau Auerbach, wie die beiden Mädchen auf eigene Faust nach Dresden aufbrachen, wo Verwandte wohnen. Sie erzählt von ihren Dresdener Verwandten, dem dortigen Aufenthalt und das der Vater sie zurückgeholt hat, damit die beiden Mädchen ihm im Geschäft helfen können. Frau Auerbach berichtet, wie ihre Eltern nach der Ausbombung erst Dank der geschäftlichen Kontakte des Vaters in Hoisdorf und anschließend in Bad Oldesloe Unterkunft fanden und wie der Vater begann, sein Geschäft in Bad Oldesloe neu aufzubauen. Sie erzählt, wie sie und ihre Schwester im Geschäft in Bad Oldesloe mithalfen und wie sie selber dort Kontakte geknüpft hat. [Name maskiert] sie dort Mitglied beim Chor und beim Theater und hat Sport gemacht. Sie erklärt kurz, wie die Stimmung gegen Kriegsende in ihrer nähren Umgebung war. Nachgefragt, berichtet sie von dem großen Bombenangriff auf Bad Oldesloe, wie sie [Name maskiert] Abend verbracht hat und das eine Bekannte durch die Bomben getötet worden ist. Sie erzählt von ihrer Einbindung und ihren freundschaftlichen Kontakten mit Oldesloer Einwohnern. Am Ende wird kurz auf [Name maskiert] der Besatzungszeit und die ersten Kontakten mit [Name maskiert] Besatzungskräften eingegangen.
Signatur
S 100 / 165
Datierung
30. August 2011
Name/ Fotograf/ Druckerei/ Seite
Malte Koop (Interviewer), Stefan Watzlawzik (Interviewer), Toska Auerbach (Interviewte)
Fototyp/ Umfang/ Maßstab
84"31'
Format/Band
Tonkassette
Media ID
425930
Lizenz
Dieses Werk ist
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